Hofkirchen - Schmiedmarterl Zur Übersicht

Geschichte:
 
Das Schmiedmarterl ist ein bekannter Treff- und Orientierungspunkt in den Wäldern östlich von Hofkirchen. Es befindet sich geografisch etwa in der Mitte zwischen Hofkirchen - Neuhofen - Haader und Asbach. Sein Standort hat schon mehrfach zwischen einem Baum westlich und östlich des Weges gewechselt. Der Wechsel war notwendig, weil die Bäume nach Sturmschäden gefällt werden mussten. Der Ursprung geht auf einen Unfall im Wald im Jahr 1892 zurück. In den 1980er Jahren ließ Konrad Stadler das stark beschädigte Marterl auf eigene Kosten bei einem Schreiner und einem Maler instand setzen. Das Marterl besteht aus Fichtenbrettern. Die Seitenbretter sind geschweift. Das Deckbrett ist mit Kupferblech überzogen. Das Taferl selber ist aus Blech. Das Bild zeigt einen Laubwald, der wahrscheinlich einst hier stand. Ein Baum mit verdorrter Krone liegt am Boden. Darunter liegt der verunfallte Schmiedemeister in einer Blutlache. Sein Hut ist abseits, weiter innen im Bild. Am gefällten Baum sind keine Schnittspuren zu sehen. Ebenso fehlen die typischen Holzhauer Werkzeuge. Da die Bäume im Januar in unseren Breiten kein Laub tragen ist die Darstellung wohl eher der künstlerischen Freiheit des Malers zu verdanken. Die Schrift unter dem Gemälde ist authentisch. "An dieser Stelle verunglückte der ehrsame Georg Korber, Schmiedemeister von Haimelkofen, den 2. Januar 1892 im 42. Lebensjahre. O' Herr gib ihm die ewige Ruhe!"

 Oktober 2004 - Großes Bild

Wie kann man das Marterl finden?


Fährt man auf der Staatsstraße SR55 von Hofkirchen nach Neuhofen kommt man am 103 Meter hohen Fernmeldeturm vorbei. Dort biegt man nach rechts in den Kiesweg, die sogenannte Hochstraße ein. Dieser Gemeindeverbindungsweg besteht schon seit alters her. Er ist der Hauptweg eines weit verzweigten Wegenetzes, das nach Hofkirchen, Asbach, Neuhofen und Pramersbuch führt. Westlich handelt es sich um Staatswald, östlich liegen Privatwälder. Entlang dem Holzteil "Hundsruck" erreicht man nach 1,5 km vor dem Holzteil "Saustall" das Marterl auf der linken Seite. (Landkarte im Bayenatlas)

An dem weiteren Weg befinden sich noch etliche Marterl und Kreuze.
Am Baum ist ein Schild mit einem QR-Code angebracht, mit dem man mittels Handy Informationen abrufen kann.

Januar 2002 - Großes Bild

Es ist noch die standesamtliche Eintragung vom Unfall erhalten:

Hofkirchen am 13ten Januar 1892 - Auf Grund amtlicher Mitteilung vom 8ten Januar 1892 ist auf Grund des § 58 des R. G. vom 6. Februar 1875 über die Beurkundung des Personenstands über die Eheschließung wird infolge amtlicher Ermittlung nachfolgend konstatiert. Korber Georg verheirateter Schmiedmeister u. Söldner Ehemann der Maria Korber, Schmiedswitwe in Haimelkofen kgl. Bezirksamt Mallersdorf, vierzig zwei Jahre alt, katholischer Religion, Sohn des verstorbenen Schmiedmeisters Georg Korber und dessen Eheweib Theres, geborene Schwarzberger ist am zweiten Januar eintausend achzehnhundert neunzig zwei vormittags zwischen acht bis neun Uhr in einer Waldung des Verstorbenen in der Gemeindeflur Asbach verstorben.
Hofkirchen den 13. Januar 1892 - Der Standesbeamte Limmer

Vor etwa 30 Jahren ließ Konrad Stadler das Marterl auf eigene Kosten renovieren. Jetzt hat das Bild unter der Witterung gelitten und sollte wieder einmal restauriert werden.
Großes Bild
Januar 1892 - Großes Bild
Im März 2020, Richard Stadler  -  Letzte Aktualisierung: 24.04.2023 20:21 Impressum