Webseite Friedhof im Bachlertal
Wie alles begann.
Manchmal werde ich gefragt, wie man auf die Idee kommt, eine Internetseite für einen Friedhof zu erstellen.
Wer wann gestorben ist, steht auf dem Grabstein. Meistens auch sein
Geburtstag.
Ein Friedhof verändert sich ständig. Neue Gräber kommen hinzu. Gräber werden
aufgelöst oder alte Grabsteine werden durch neue ersetzt.
Um den aktuellen Zustand festzuhalten habe ich mich am Pfingstmontag den 1. Juni
2000 aufgemacht und alle Grabsteine am Friedhof fotografiert.
Wenn sich Grabsteine oder Inschriften geändert haben, habe ich die Fotos
aktualisiert.
Dadurch bekam ich eine Fotodatenbank auf meinem PC.
Die Webseite
Nachdem ich bereits im Jahr 2000 eine Webseite mit
Kirchen und Kapellen der
Umgebung angelegt hatte, war es naheliegend auch die Bilder der Grabsteine in
ähnlicher Form ins
Netz zu stellen.
2004 begann ich mit dem Friedhof von Hofkirchen. Später ergänzte ich den zur
Pfarrei St. Peter Hofkirchen gehörenden Friedhof um die Filialkirche St. Ägidius in
Weichs.
Sterbebilder
Da die Grabinschriften meist nur sehr wenig über den Verstorbenen aussagen habe
ich nach Sterbebildern gesucht. Vor allem auf älteren Bildern wird vom Beruf,
der Krankheit, der Mitgliedschaft in Vereinen oder der Teilnahme an Kriegen
berichtet.
So manche Schuhschachtel oder Zigarrenkiste voll mit Sterbebildern und allerhand
Kuriositäten wurden mir leihweise zur Verfügung gestellt.
Nachdem ich die Bilder sortiert und gescannt hatte, habe ich sie den jeweiligen
Gräbern zugeordnet, was bei Namensgleichheiten oft nicht ganz einfach war.
Bei sehr alten Sterbebildern gab es manchmal kein Grab mehr, weil die Grabstelle
aufgelöst und die Familie weggezogen war.
Deshalb habe ich eine unabhängige Datei nur für die Sterbebilder angelegt.
Die Zugriffstatistiken der Webseite zeigte zu meiner Überraschung, dass großes
Interesse bestand und Leute aus der ganzen Welt darin nach verstorbenen
Angehörigen suchten.
In Niederbayern werden die Bildchen, die bei der Beerdigung an die Trauergäste
verteilt werden Sterbebilder genannt. Anderen Orts heißen sie Totenzettel.
Der eigentliche Sinn der Bilder sind Gebetsandenken. Vor Einführung der
Gemeindemesse Anfang der 1960er Jahr, vor dem 2. vatikanischen Konzil, waren die Kirchenbesucher am
Gottesdienst relativ unbeteiligt. Der Pfarrer las die Messe in lateinischer
Sprache, die der normale Gläubige nicht verstand. Deshalb wurden die
Sterbebilder in das Gebetbuch gelegt. Beim Blättern darin erinnerten dann die
Bildchen an die Verstorbenen. Aufgedruckte Gebete, oft mit Ablasstagen,
forderten auf, für die Toten zu beten.
Friedhofplan
Auch wenn die Friedhöfe in Hofkirchen und Weichs noch relativ
überschaubar sind, erleichtert ein Friedhofplan die Suche nach einem bestimmten
Grab. So habe ich den einzelnen Gräbern die Feld-, Reihen- und Grabnummern
zugeordnet. Durch Anklicken wird der jeweilige Friedhofplan eingeblendet. Vom
Friedhofplan führen Links zu den Grabstellen. So lassen sich auch aufgelöste
Gräber, über die schon Gras gewachsen ist noch lokalisieren.
Statistiken
Wenn einmal Zahlen in einer Datenbank existieren, kann man die Daten auch
auswerten. So erstellte ich verschiedene Grafiken über die Sterbefälle der
letzten Jahrzehnte, über das Lebensalter der Verstorbenen und über die
Sterbefälle über die Monate des Jahres.